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Jemand ist verstorben

Was nun?

Ein Verwandter, Freund oder Bekannter ist verstorben. Vielleicht haben Sie es in der Zeitung gelesen, von anderen gehört oder einen Trauerbrief bekommen. Was nun? Nehmen Sie sich Zeit, ordnen Sie Gedanken und Gefühle und lassen Sie Ihrer Trauer Raum.

Sie sollten in jedem Falle auf die schlechte Nachricht reagieren und Ihre Betroffenheit ausdrücken. Der Verlust eines geliebten Menschen ist für die Angehörigen ein harter Schlag und so schwer es fallen mag – sie helfen den Trauernden, indem Sie an ihrem Schmerz teilhaben. Nicht auf die Todesnachricht zu reagieren ist eigentlich undenkbar, selbst wenn Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren könnten, würde es den Hinterbliebenen nicht helfen und einen Eindruck von Gefühllosigkeit hinterlassen.

Wie kondoliere ich richtig?

Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht.

Es ist nicht leicht, die angemessenen Worte zu finden, wenn der Todesfall eines Angehörigen oder Freundes uns überrascht. Der Schmerz des Verlustes kann sprachlos machen, häufig fühlen wir uns in Angesicht des Ereignisses hilflos und überfordert.

Mit einem Kondolenzbrief können wir aufrichtige Anteilnahme vermitteln, besonders, wenn wir nicht persönlich zur Beerdigung gehen oder die Hinterbliebenen nicht treffen können. Er vermittelt den Empfängern Trost und die Gewissheit, in der Verlustsituation nicht allein zu sein. Mit einem persönlich verfassten Beileidsbrief zeigen Sie den Hinterbliebenen, wie wichtig der verstorbene Mensch für Sie war und dass Sie ihn nicht vergessen werden.

Nehmen Sie sich zum Schreiben bewusst ein bisschen Zeit, und beginnen Sie damit, sich den Menschen, der verstorben ist, noch einmal in Erinnerung zu rufen. Vielleicht erinnern Sie sich an einen schönen Moment, eine lustige Geschichte oder ein Gefühl der Verbindung – wenn Sie aus dieser Empfindung heraus schreiben, finden Sie sicher die richtigen Worte. Vorgedruckte Kondolenzkarten können eine Hilfestellung sein. Doch es reichen auch einige handgeschriebene Sätze auf weißem Briefpapier oder einer schlichten Karte. Wenn Sie sich dem Verstorbenen sehr nahe fühlten, ist auch ein längerer Brief sinnvoll. Dabei gilt: Sie wollen den Verstorbenen würdigen und den Lebenden Ihr Verständnis ausdrücken.

Vermeiden Sie Floskeln und Klischees und benutzen Sie religiöse Formulierungen und Zitate nur, wenn der Verstorbene und seine Hinterbliebenen ebenfalls gläubig sind. Auch Literaturzitate sind nur dann angemessen, wenn Sie deren Inhalt und Aussage aufrichtig teilen.

Vielleicht können Sie praktische Unterstützung anbieten und auf diese Weise Trost spenden: Bieten Sie Ihre Hilfe an und wünschen Sie den Angehörigen Kraft und Mut für die schwierige Zeit, in der diese den Verlust verarbeiten und ein Leben ohne den Verstorbenen bewältigen müssen.

Hier finden Sie eine Liste mit Formulierungen, die Sie beim Verfassen von Kondolenzschreiben verwenden können.

  • vermeiden Sie Floskeln. Belasten Sie die Hinterbliebenen nicht mit leeren Worthülsen wie z. B. „das wird schon wieder“. Wenn Ihnen gar nichts passendes einfällt, dann schweigen Sie besser. Ein Blick, ein Händedruck oder eine Umarmung sagen oft schon genug
  • wenn Sie einen Kondolenzbrief schreiben, verwenden Sie schlichtes weißes Papier und einen schlichten Umschlag. Schreiben Sie von Hand
  • Verfassen Sie Ihren Kondolenzbrief direkt nachdem Sie vom Todesfall erfahren haben
  • Vorgedruckte Karten sollten Sie genauso wie Musterkondolenzen nicht verwenden - gehen Sie ganz individuell auf den Trauerfall ein
  • Überlegen Sie was und wie Sie etwas sagen möchten und berücksichtigen dabei die besondere Lage der Hinterblieben
  • Versuchen Sie nicht, das Ereignis zu relativieren, sondern helfen Sie in der Trauer durch Ihren persönlichen Zuspruch
  • Sprechen Sie private und persönlichen Ereignisse  nicht an, die nicht auch im Zusammenhang mit der/dem Verstorbenen stehen
  • Geben Sie Ihre Beileidsbekundung möglichst persönlich ab, insbesondere wenn es sich um nahe Verwandte oder Bekannte handelt

Trauergottesdienst / Beisetzung

Respekt und Mitgefühl

Sollten Sie die Möglichkeit haben, erscheinen Sie zur Beisetzung. Es gibt keine bessere Möglichkeit sein Mitgefühl auszudrücken und dem Dahingeschiedenen Respekt zu zollen.

  • Schaffen Sie sich ein Zeitpolster und versuchen Sie, etwas früher da zu sein, vielleicht 10 bis 15 Minuten. Sie sollten nicht zu spät kommen
  • Machen Sie frühzeitig das Handy aus, idealerweise nehmen Sie es erst gar nicht mit
  • Während des Trauergottesdienstes, dem Weg zum Grab und der Beerdigung selbst sollten Sie schweigen – zum Austausch mit den anderen Trauergästen ist im Anschluss genug Zeit
  • Tragen Sie dunkle Kleidung, im Idealfall einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte. Kopfbedeckungen sind für Männer tabu, Frauen können einen dezenten Hut tragen. Kinder brauchen nicht in schwarz gekleidet sein, aber auch hier sind gedeckte Farben wünschenswert
  • Seien Sie sich darüber bewusst, dass die Beisetzung der letzte gemeinsame Moment der Hinterbliebenen mit dem Verschiedenen ist, die Verletzlichkeit und der Schmerz sind jetzt besonders groß. Üben Sie sich deshalb in Zurückhaltung und sehen Sie von Beileidsbekundungen, tröstenden Worten oder Umarmungen ab
  • Zum evt. im Anschluss an die Beerdigung stattfindenden Trauermahl / Kaffeetrinken wird explizit eingeladen, d. h. ohne eine solche Einladung sollten Sie nicht auftauchen. Ein solches Zusammensein soll den Übergang von der Trauer zur Normalität schaffen, vom Tod zum Leben. Hier haben Sie Gelegenheit, Ihre guten Erinnerungen an den Verstorbenen mit den anderen Gästen zu teilen, zu weinen und zu lachen